Mein Einstein!

Ich muss nun auch mal was zum diesjährigen Silvester schreiben.

Ich hatte schon ein wenig Bammel davor. Denn nach allem was man so hört ist Silvester nicht gerade der angenehmste  Tag für Hunde. Von dauerwinselten, dauerbellenden, sich an allen möglichen Stellen versteckenden Hunden hatte ich schon gehört und war daher sehr skeptisch.

Ich habe meinen Einstein daher auch am Tag vor Silvester und am Silvestertag selber sehr genau beobachtet und musste feststellen das ihm die Knallerei nichts ausgemacht hat. Deshalb habe ich ihn auch um Mitternacht mit runter auf die Strasse genommen weil er wirklich keinerlei Ängste zeigte. Und das bestätigte sich auch. Er fand das alles eher interessant als das er irgendwie  Angst hatte. Er stand schwanzwedelnd da und hat alles ganz genau beobachtet.

Wie mir Alex aber bestätigte zeigen auch Einsteins Eltern keinerlei Regung was die Silvesterknallerei betrifft. Und das ist gut so!

Gestern war nun Silvester. Weiss auch nicht was die Menschen da für eine Hektik machen und schon tagelang vorher nervös sind. Ist doch ein Tag wie jeder andere.

Wir sind früh genauso aufgestanden wie immer und unsere kleine Morgenrunde gegangen. Mir fiel blos auf das es ab und zu mal knallte und mein Papa dann immer auf mich schaute, so als ob er sehen wollte was ich mache.

Mittags gabs dann für meinen Menschen Kartoffelsalat mit Wiener Würstchen. Mein Mensch sagte das dies so Tradition zu Silvester ist. Mag ja sein, für mich war es nur wichtig das ich auch was abbekommen habe.

Wie man sieht habe ich ein ganz schön grosses Würstchen bekommen. Kartoffelsalat wollte ich nicht, das ist mir zuviel Gemüse.

Gross war das Würstchen, sehr lecker und viel zu schnell gefressen.

Auch wenn es nicht so aussieht, dieses letzte kleine Stück ist auch gleich in meinem Magen verschwunden! Also diese Silvestertradition gefällt mir schonmal.

Am Nachmittag waren wir dann wieder eine Runde spazieren und es knallte immer öfter und wieder wurde ich jedesmal angeschaut und beobachtet.

Ich war echt gespannt was an diesem Silvester nun noch passieren sollte. Irgendwann klingelte es dann an der Wohnungstür und Maik stand davor. Als ich ihn ordentlich begrüsst hatte, fragte er ob wir am Abend runter kommen wollten zum Feiern. Klar wollten wir, ist ja wohl keine Frage!

Irgendwann ging es dann auch los und wir sind eine Etage tiefer zu Maik. Eigentlich wollten wir vorher nochmal Gassi gehen aber leider verspätete sich die Zippe wieder sodass ich noch bissl warten musste. Als Daniela dann endlich eingetroffen ist, sind wir dann nochmal raus. Und wieder knallte es überall. Als wir zurückkamen waren noch mehr Leute beim Maik und ich musste mich erstmal von meiner besten Seite zeigen. Ist ja kein Problem und schon war ich wieder der Liebling Aller.

Später, die Leute sagten alle es wäre Mitternacht, sind wir dann runter auf die Strasse und alle freuten sich und fielen sich um den Hals und tranken Sekt aus Flaschen. Und diesmal knallte es noch mehr und es war ganz hell. Maik und die anderen rannten umher und zündeten Zeug an was dann in den Himmel flog. Auch mein Papa zündete mal was an und schaute dem Ding hinterher. War alles ganz nett anzusehen und ich wusste garnicht wo ich zuerst hinschauen sollte. Heute weiss ich auch warum mein Papa mich immer so beobachtete wenn es knallte. Er hat mir erzählt das andere Hunde die totalen Probleme haben und bellen und sich verstecken wenn es draussen knallt und zischt und es hell am Himmel wird. Aber nicht bei einem vom Eistal, das wäre ja noch schöner!

Später wollten die Menschen noch in eine Kneipe und mein Papa sollte unbedingt mit. Er hat aber gesagt das er nicht mitkommen kann weil er ja mich hat und ich in der Kneipe blos verloren gehen würde. Das haben die Meisten nicht verstanden und haben gesagt er soll mich alleine zu Hause lassen. Das wollte er aber nicht. Die Einzige die es verstanden hat war die Sina, ich glaube die mochte mich gleich, die ist dann auch mit mir und Papa noch ein Stück zusammen Gassi gegangen und hat nochmal gesagt das sie es versteht das mein Papa nicht mitkommt.

Ich war dann ganz schön müde und war froh als es endlich ins Bett ging. War aber ein schöner Tag, dieses Silvester, hoffentlich ist das bald mal wieder.

Heute hatten wir Besuch von Papas Freund Iv!

Iv hat, sagen wir es mal so, Respekt vor Hunden. Das wusste ich natürlich vorher und habe erstmal gebellt als er die Treppe hoch kam und in die unsere Wohnung rein. Er sollte gleich wissen, wer hier der Chef ist und das er vorsichtig sein muss.

Die Beiden haben dann am Computer gesessen und ich habe vorsichtshalber die Türe bewacht, nicht das Einer einfach abhaut. Als mein Papa mal raus ist bin ich zur Sicherheit auch da geblieben.

Nach einer Weile habe ich aber gemerkt das der Iv ein Netter ist und als er dann auch noch mit mir spielte waren wir die besten Freunde. Ich habe dann meinen Wachposten aufgegeben und habe mich ein bissl zu meinem neuen Freund gelegt. Hund muss sich ja um seine neuen Freunde kümmern!

Als er dann wieder weg ist war ich schon ein bissl traurig, er hat aber versprochen mal wieder zu kommen.

Herzlichen Glückwunsch mein Einstein, heute bist Du genau ein Jahr alt! Feier schön in der schönen Pfalz, ich denke ganz oft an Dich und vermisse Dich unwahrscheinlich!

Alles Liebe, Dein Papa!

Mein Einstein war die Woche über während ich arbeite bisher in Leipzig bei einer Familie die sich um ihn kümmerte. Jeden Tag seit Juli bin ich mit dem Auto früh hin, hab ihn gegen 7:30 Uhr abgeliefert, bin zur Arbeit und habe ihn am Nachmittag gegen 16:30 Uhr wieder abgeholt und wieder zurück. Mein (Arbeits-) Tag hatte somit ca. 12 Stunden. Eigentlich hätte ich auch mit den Zug fahren können, aber da hätte die ganze Sache noch 2 Stunden länger gedauert.

Ich war immer der Meinung das die Familie, beide Frührentner, sie Mitte 40, er Ende 50, Einstein mochten und mit ihm gut zurecht kamen. Allerdings hat der Mann gesundheitliche Probleme und war die meiste Zeit im Krankenhaus sodaß die Frau mit Einstein immer alleine war. Ihre Freude war immer gross und wenn er früh kam und ich hatte auch das Gefühl das sie gut mit ihm zurecht kam.

Bis vergangene Woche am Mittwoch. Als ich ihn abholte fing der Mann auf einmal damit an, das Einstein ihn verrückt mache und er immer bellt, wie ein Irrer durch die Wohnung rennt und er bestimmt bald wegen ihm ins Krankenhaus kommt. Und wenn das so ist kommt er bestimmt nicht wieder raus. Ausserdem bekommt er bestimmt bald einen Herzinfarkt wegen ihn. Ich war wie vor den Kopf gestossen und habe ihn gefragt, ob das heisst das sie ihn nicht mehr nehmen wollen. Darauf kam nur, das dies seine Frau entscheiden muss. Die sagte dazu garnichts. Die letzten Worte an diesem Tag waren, daß sie nun wieder sparen müssen weil ihnen ja das Geld von mir fehle.

Ich bin dann nach Hause und wusste nicht worüber ich mich als erstes wundern sollte. Weder bellt Einstein, noch rennt er wie ein Wilder durch die Wohnung noch ist er irgendwie böse. Überall wo ich bin ist er lieb und tut niemanden was zu leide. Monate lang war Einstein kein Problem und auf einmal das.

Ich habe ihn dann gestern nochmal hingebracht weil ich jemand brauche während ich bei der Arbeit bin. Am Nachmittag standen die Beiden dann in der Wohnungstür als wäre es das normalste auf der Welt und wollten mir noch das Spielzeug und das Restfutter von Einstein geben. Am Vortag hieß es noch das ich ihn noch die beiden Tage bis zu meinem Urlaub bringen kann. Auf meine entsetze Frage was mit Montag nun ist, haben sie dann gesagt das ich ihn nochmal bringen kann.

Ich weiß nun nicht was ich am Montag mache, aber wahrscheinlich werde ich ihn mit zur Arbeit nehmen, mehr als mich raussschmeissen können sie mich ja nicht.

Mein Kleiner geht am Mittwoch bis Ende des Jahres in die schöne Pfalz weil wir hoffen das er Papa wird. Wenn ich ihn dann im neuen Jahr wieder hole, muss ich eine Lösung parat haben wo ich ihn tagsüber lasse. Also wenn hier jemand mitliest, der meinen Einstein tagsüber nehmen würde und auch noch in der Nähe von Lichtenstein oder in Leipzig am besten in der Nähe von der Prager Strasse wohnt, kann hier nen Kommentar hinterlassen oder mir eine eMail schicken.